Bürodrehstühle

Ergonomische Schreibtischstühle

Ergonomie ist am Arbeitsplatz längst kein Fremdwort mehr und gerade das stundenlange Sitzen am Schreibtisch ist wohl die Tätigkeit, die am ehesten für Probleme, schlimmstenfalls sogar Schmerzen sorgt. Grund dafür ist die einfache Tatsache, dass der Körper eigentlich nicht für das lange Sitzen geschaffen ist, gerade die statische und meist auch falsche Haltung sorgt daher über kurz oder lang für Beschwerden im Rückenbereich. Ergonomische Schreibtischstühle können in dieser Hinsicht einiges zur Gesundheit des Nutzers beitragen, sorgen sie doch für ein Arbeiten am Platz, das so schonend wie möglich durchgeführt wird.

Wie funktionieren ergonomische Schreibtischstühle?

Das dynamische Sitzen wird gefördert, indem der Stuhl stetige Bewegungen in alle Richtungen während des Sitzens ermöglicht. Auf diese Weise werden die Bandscheiben der Wirbelsäule stetig mit Nährstoffen versorgt und leiden nicht unter der dauerhaften Belastung. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Stuhl immer nur so gut wie sein Nutzer sein kann, dementsprechend macht die korrekte Einstellung des Stuhls also einiges aus. Tatsächlich wissen viele Anwender aber nicht, wie sie ihre ergonomischen Arbeitsmittel am besten anwenden, zumal die Einstellmöglichkeiten in der Regel sehr vielfältig und daher womöglich abschreckend sind. Letztendlich ist die Einstellung aber gar nicht so schwer, wie folgender kurzer Überblick zeigt:

  • Sitzhöhe
    Um die richtige Sitzhöhe zu ermitteln, sollten beide Füße zunächst mit der ganzen Sohle auf dem Boden stehen – bilden Ober- und Unterschenkel nun einen rechten Winkel, so ist der Stuhl korrekt eingestellt.
  • Sitztiefe
    Setzen Sie sich mit dem Gesäß bis an die Lehne, sodass der Rücken komplett anliegt. Nun wird der Sitz so tief gestellt, dass zwischen Sitz und Kniekehle etwa zwei bis drei Finger Platz haben.
  • Rückenlehne
    Wie bereits angesprochen, sollte der Rücken die Lehne komplett bedecken, ein Hohlkreuz gilt es dabei nach Möglichkeit zu vermeiden. Verfügt der Stuhl über eine sogenannte Lordosenstütze, so ist es außerdem wichtig, dass diese stützt und nicht drückt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass eine dynamische Rückenlehne vorhanden ist – diese sollte optimal auf das Körpergewicht ausgerichtet sein, damit die Sitzhaltung immer wieder verändert werden kann.
  • Sitzneigung
    Die Sitzneigung sorgt dafür, dass eine aufrechte Haltung eingenommen wird, indem der Sitz leicht nach vorn geneigt wird.
  • Armlehne
    Die Armlehnen eines ergonomischen Schreibtischstuhls sind oftmals höhenverstellbar und sollte nach Möglichkeit so justiert werden, dass die Arme locker darauf liegen. Ober- und Unterarm bilden dabei einen rechten Winkel und im Idealfall befindet sich die Armlehne auf gleicher Höhe wie die Tischkante.

Auf den ersten Blick mag die Einstellung des Schreibtischstuhls vielleicht komplex wirken, tatsächlich sind die kleinen Anpassungen in den meisten Fällen aber in wenigen Minuten erledigt. Trotzdem macht es Sinn, anfangs durch eine praxisnahe Einweisung genau zu erfahren, wie das Modell funktioniert. Spezielle Ergonomieberater oder aber Personen, die über eine Ausbildung für ergonomische Arbeitsplätze im Unternehmen verfügen, sind hierbei sinnvolle Ansprechpartner.

Achtung: Für einen vollwertigen ergonomischen Arbeitsplatz ist der Schreibtischstuhl nur der erste Schritt, nicht weniger wichtig ist der passende Schreibtisch, der bestenfalls höhenverstellbar ist.

Dynamisches Sitzen – so funktioniert es!

Im Vorfeld wurde bereits vom sogenannten dynamischen Sitzen gesprochen, aber was genau ist darunter eigentlich zu verstehen und wie funktioniert es? Kurzum wird beim dynamischen Sitzen immer wieder das eigene Gewicht verlagert, indem verschiedene Sitzpositionen eingenommen werden. Die Stuhlmechanik unterstützt diesen Prozess, wobei verschiedene Varianten zum Einsatz kommen.

  1. Asynchronmechanik
    Bei der asynchronen Mechanik sind Sitz und Rückenlehne unabhängig voneinander neigbar. Bei einigen Modelle fehlt die Möglichkeit der Neigung des Sitzes außerdem komplett, dann ist von der Permanentkontaktmechanik die Rede.
  2. Synchronmechanik
    Sitz und Rückenlehne sind bei dieser Mechanik gleichzeitig neigbar, sodass der Winkel zwischen Oberkörper und Unterschenkel sich verändert. Einerseits wird die Durchblutung so positiv beeinflusst, andererseits werden die Gelenke geschmiert.
  3. Einfache Wippmechanik
    Bei der klassischen Wippmechanik sind sowohl Rückenlehne als auch Sitz gleichzeitig neigbar, während der Winkel zwischen ihnen gleich bleibt.

Werden Sie selbst aktiv!

Trotz ergonomischer Ausrüstung am Arbeitsplatz sollten Sie nicht vergessen, selbst in Bewegung zu bleiben. Eine wichtige Arbeitsregel lautet daher 60-30-10, worunter folgendes zu verstehen ist: 60% Sitzen, 30% Stehen und 10% Gehen. Versuchen Sie diese Faustregel in ihren Arbeitsalltag einzubauen, um Ihrem Rücken etwas mehr Dynamik während des Tages zu ermöglichen.